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AStA La Vista, Baby!

(c) Isabel Schmiedel

Nicht mehr lange ist es hin, da wird man in fast jedem Unigebäude mit den Worten „Schon gewählt?“ empfangen. Ein paar Stunden später: Buntes Wassereis in der einen, Fairtrade-Schokolade und Kugelschreiber mit Wahlslogans in der anderen Hand, Flyer in der Hosentasche, die ungelesen in den Müll wandern, mühselige Überzeugungsversuche von Listenmitgliedern. Jedes Jahr ist es wieder dasselbe, die Aktiven aus der Hochschulpolitik versuchen so Einiges, um die Wahlbeteiligung und das Interesse zu steigern, doch wirklich viel passiert nicht. Während vor zehn Jahren immerhin ein Drittel der Studierenden gewählt hat, war es im vergangenen Jahr nicht einmal mehr jeder Fünfte.

Warum auch?

Das fragen immer wieder viele, die Hochschulpolitik für nicht oder wenig relevant halten. Aber egal was man von politischen Kämpfen in AStA und StuPa auch halten mag, dort werden Entscheidungen getroffen und Projekte umgesetzt, die jeden Studierenden direkt betreffen. Wofür das Geld des Semesterbeitrags eingesetzt wird (das sind immerhin über 15 Euro) und ob im Namen der Studierendenschaft politische Stellungnahmen verfasst werden. Wer wählen geht, bestimmt die Zusammensetzung des StuPas mit und dadurch, welche Listen den AStA stellen. Und davon hängt wiederum stark ab, welche Projekte im nächsten Jahr in Angriff genommen werden. Soll es mehr vegetarische und vegane Gerichte in den Mensen geben, einen Ausbau des Kultursemestertickets, mehr Online-Aufzeichnungen von Vorlesungen oder doch längere Bibliotheksöffnungszeiten? Auch wenn alle Listen Im StuPa mitarbeiten können, hängt doch von der Sitzverteilung und dem AStA ganz stark ab, in welche Richtung gearbeitet wird.

Weil die Uni der Ort ist, an dem Wir Studierende einen Großteil unseres Alltags verbringen

Und genau diese Projekte haben direkte Auswirkungen auf den Alltag eines jeden Studierenden. Schließlich ist das Studium etwas, was unser aller Leben zu einem großen Teil bestimmt. Wer also bestimmte Wünsche für das Studium und die Uni hat und möchte, dass diese auch repräsentiert werden, sollte sich kurz mit den Forderungen der Listen auseinandersetzen und und herausfinden, welche denn die eigenen Anliegen am ehesten vertritt. (Um euch das besonders leicht zu machen, findet ihr auf den Seiten 30-38 Informationen über die verschiedenen Listen.) Auch wenn es vielleicht nicht zu einhundert Prozent passt, sollte sich für jeden eine Liste finden lassen, die viele ähnliche Positionen vertritt.

Weil nur so Demokratie funktionieren kann

Das ist nämlich das Kernstück einer funktionierenden Demokratie: Gruppen bündeln ähnliche Interessen, um diese stärker vertreten zu können, als eine Einzelperson es je könnte. Je mehr Leute sich mit diesen gebündelten Interessen identifizieren können, desto mehr Stimmen erhält diese Gruppe und desto stärker ist sie im politischen System und im politischen Prozess. So erhalten die Interessen verschiedener Gruppen unterschiedliches Gewicht und repräsentieren damit einen Querschnitt der Gesellschaft. Das funktioniert aber natürlich nur, solange auch viele ihr Wahlrecht nutzen, da ansonsten nicht unbedingt die Gruppen viele Stimmen erhalten, die die Interessen vieler Leute vertreten.

Außerdem ist die Universität ein Ort, an dem ihr die Wirkung eurer Stimmen viel direkter erleben könnt als etwa bei der Bundestagswahl: Schließlich hat eine einzelne Stimme hier viel mehr Gewicht, als wenn Millionen von Leuten wählen gehen und Entscheidungen über etwa bessere Online-Systeme an der Uni merkt ihr im Alltag viel häufiger als etwa ein neues Agrargesetz.

Und wer nicht wählt, kann sich auch schlecht beschweren, wenn ihm das Ergebnis nicht gefällt.

Also: Mach dein Kreuz!

 

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