Von Kerzen auf dem Kopf, Wachs an den Händen und Jungs in weißen Strumpfhosen
Während andere Grundschulen Theaterstücke mit Weihnachtsmännern und Engeln aufführten, selbstgebastelten Weihnachtsschmuck und Plätzchen verkauften, feierte meine Grundschule jedes Jahr das Luciafest, inklusive Prozession.
Der Ursprung des Luciafestes ist nicht eindeutig zu bestimmen, zum einen wird vermutet, dass das Fest auf die Heilige Lucia aus Sizilien zurückzuführen ist. Diese soll einen Kerzenkranz auf dem Kopf getragen haben, um in der Nacht andere Frühchristen mit Lebensmitteln zu versorgen. Eine andere Vermutung ist, dass das Luciafest früher auf die Wintersonnenwende fiel und dieses feierte. Heutzutage lässt sich der Brauch des Luciafestes vor allem in Skandinavien (an erster Stelle in Schweden) finden.
Im Mittelpunkt des Festes steht Lucia, zu erkennen an ihrem weißen Kleid und dem Lichterkranz auf ihrem Kopf, bei der Prozession flogen ihr die tärnor, bis zu zwanzig Mädchen in ebenfalls weißen Kleidern, welche jeweils zwei Kerzen tragen. Im Anschluss an die tärnor kommen die stjärngossar (Sternenknaben), mit ihren mit Sternen beklebten, weißen Papierhüten. Den Schluss bilden die pepparkaksgubbar (Pfefferkuchenmänchen) und die tomptar (Wichtel).
Neben der Prozession wird zusammen mit der Familie gesungen, gegessen und getrunken. Typisch für das Luciafest sind hier zum einem das Hefegebäck lussekattern, sowie glögg, eine Art Glühwein mit Rosinen und Mandeln.
Zusätzlich finden in Schweden mehrere Wettbewerbe statt, um eine Lucia für das jeweilige Dorf oder die jeweilige Stadt zu küren, in Stockholm findet beispielsweise eine Fernsehabstimmung statt.
Achtung: Deinen Adventskranz nur als Luciakrone benutzen, wenn die Kerzen NICHT angezündet sind!