„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht…“

Märchen funktionieren ja klassischerweise so: Ein Mädchen ist in einer schlechten Lage (siehe Schneewittchen oder Aschenputtel), sieht aber wunderschön aus. Meistens hat sie eine böse Stiefmutter, oder eine andere böse Antagonistin möchte nicht, dass sie glücklich wird. Nach einer langen Zeit der Entbehrungen wird sie endlich vom wunderschönen Prinzen gerettet. Mehr wissen wir eigentlich auch nicht über ihre Beziehung, denn das Märchen ist dann vorbei. Doch dann gibt’s da noch dieses eine Mädchen, das nimmt sein Schicksal einfach selber in die Hand und wartet nicht auf den rettenden Prinzen. Das ist Aschenbrödel aus dem gleichnamigen Märchen von Božena Němcová.

Den meisten dürfte die alte DEFA-Verfilmung von 1973 bekannt sein. Ein Grund“dafür ist sicher, dass „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ jedes Jahr von allen öffentlich-rechtlichen Sendern zur Weihnachtszeit mindestens einmal gezeigt werden muss, so lautet das ungeschriebene gegenwärtige Fernseh-Film-Weihnachtszeit-Gesetz*.

Und mir gefällt das auch ganz gut, denn nicht nur durch das winterliche Ambiente (Wikipedia-Fun-Fact: der Film sollte eigentlich im Sommer spielen), sondern eben auch durch das regelmäßige Auftauchen in allen Senderlisten im Dezember ist er einer der Weihnachtsfilme schlechthin. Aschenbrödel wie das Aschenputtel der Grimms auch, nicht sehr glücklich mit ihrer Stiefmutter und Stiefschwester auf einem Gut, als sie dem Prinzen das erste Mal über den Weg läuft. Der sucht, wie es der Zufall so will, gerade gezwungenermaßen eine Ehefrau. So wollen es schließlich seine Eltern und so hat man das wohl auch früher gemacht. Papa sagt, Kind macht.

Als er Aschenbrödel das erste Mal sieht, wirft diese ihn keck mit einem Schneeball ab und lässt sich nicht einfangen. Mit der Hilfe der drei, titelgebenden, Haselnüsse, läuft sie dem Prinzen mehr als einmal über den Weg und stiehlt ihm dabei die Show. Sie ist alles andere als langweilig und gibt dem Prinzen schön was zu denken. Denn wenn er nicht ihr Rätsel löst und erkennt wer sie ist, hat sich das mit dem Aschenbrödel auch schnell wieder erledigt. Der will sie aber unbedingt und lässt nicht locker und wie in jedem guten Märchen bekommt das Aschenbrödel den Prinzen ja doch. Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten. Wer noch nach dem perfekten Weihnachtsfilm sucht und Lust hat, den nächstes Jahr auch selber mitsprechen zu können, für den ist „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ bestens geeignet, es gibt alles: (Kunst-) Schnee, Liebe, Freundschaft, Prinz, (fast-)Prinzessin, Haselnüsse (blöd für Allergiker), Pferde (ebenso), überdrehten Ton, Familienmitglieder, die man nicht sehen möchte (typisch für Weihnachten) und ein Happy End (eher untypisch für Weihnachten) Kleiner Tipp: bei wirklichen Fans kommt es gut an, wenn man das Rätsel, welches Aschenbrödel dem Prinzen aufgibt, flüssig mitsprechen kann. Und wer nicht warten kann: Bei Netflix steht der Film auch zur Verfügung.

Aschenbrödel könnt ihr ansonsten auch an diesen Tagen im Fernsehen sehen:

Samstag, den 23.12.2017

  • WDR: 23.15 Uhr

Sonntag, den 24.12.2017 

  • ARD : 12.05 Uhr
  • WDR: 13.35 Uhr
  • NDR : 15.05 Uhr
  • SWR : 16.40 Uhr
  • rbb    : 20.15 Uhr
  • ONE : 21.05 Uhr

Montag, den 25.12.2017 

  • ARD : 10.05 Uhr
  • MDR: 16.05 Uhr
  • hr      : 21.45 Uhr

Dienstag, den 26.12.2017

  • ONE :  7.00 Uhr
  • BR     : 8.30 Uhr
  • rbb    :  9.00 Uhr

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