Eine Protagonistin als laufende Red-Flag, zwei Männer, die sich um die gleiche Frau streiten und Kamerafahrten, bei denen einem fast schwindelig wird. Im Tennisfilm „Challengers“ mit Zendaya in der Hauptrolle geht es um mehr als nur kleine gelbe Bälle, die über den Platz fliegen und verlorene Turniere. Die beiden Freunde Art Donaldson (Mike Faist) und Patrick Zweig (Josh O`Connor) duellieren sich nicht nur auf dem Tennisplatz, sondern sind auch seit ihrer Jugend beide in die faszinierende Tennisspielerin Tashi Duncan verliebt. In der Jetztzeit des Films trainiert Tashi nach einer Verletzung ihren mittlerweile Ehemann Art und reist mit ihm zu einem Turnier, in dessen Endspiel ausgerechnet Patrick wartet. Gleichzeitig führen die Rückblenden aus der Vergangenheit die Zuschauer*innen in die Tiefen des Liebesdreiecks mit all seinen Wendungen und Konflikten ein. Dabei stellt sich die zentrale Frage: Wen liebt Tashi denn jetzt wirklich? Patrick oder Art?
Die Dramatik dieser Dreiecks-Beziehung wird durch das Thema des Tennis untermalt. Schnelle Ballwechsel, zerschmetterte Schläger und sich drehende Zuschauerköpfe. Nicht nur Tennisfans sind schnell fasziniert von dem Duell zwischen Art und Patrick, das sowohl auf als auch abseits des Tennisplatzes ausgetragen wird. Es fällt schwer zu entscheiden, wem der beiden man das Happy End mit der wahnsinnig unsympathischen Tashi Duncan, die allerdings brillant von Zendaya gespielt wird, denn nun wünschen soll. Darüber hinaus begeistert der Film, wenn die Kamera fährt, als wäre sie im Tennisball oder wenn die Musik sich mit jedem Schlag steigert. Man müsste den Film mehrfach gucken, um alle Details erkennen und würdigen zu können.
Es ist ein spannender, außergewöhnlicher Film, der alle Komplikationen und Verstrickungen eines Liebesdreieck in der Symbolik des Tennisspiels verwirklicht. Dabei gewinnt er nicht nur die Herzen der Tennisfans, sondern begeistert auch die anderen Zuschauer*innen für den Sport und die Geschichte. Ein absolut sehenswerter Film mit Zendaya als Hauptdarstellerin in einer ihrer besten Rollen.
Text: Merle Müller