Nach Erfolgen wie „The Seven Husbands of Evelyn Hugo“ oder „Malibu Rising“ ist nun der neue Roman von Taylor Jenkins Reid erschienen. In „Atmosphere“ setzt sich die Bestsellerautorin mit einem ganz neuen Thema auseinander: Der Raumfahrt. Protagonistin Joan ist fasziniert von den Sternen, den Planeten, der Möglichkeit, ins Weltall zu fliegen. Als Leser:in begleitet man sie auf ihrem Weg zur Astronautin bei der NASA in den 1980er Jahren. Zu dieser Zeit sind Frauen dort ein Novum und Jenkins Reid gelingt es, ihre Hürden glaubhaft darzustellen. Man kann sich hineinversetzen in eine Zeit, in der die ganze USA gebannt die Space Shuttle Missionen verfolgt und in der die gesellschaftlichen Konventionen ganz andere als heute sind. Wie bereits in vorherigen Büchern spannt die Autorin ein Netz aus interessanten, abwechslungsreichen Charakteren, die die Protagonistin begleiten und ihr Beziehungsgeflecht vielschichtig machen. Joan wächst einem ans Herz und man fiebert mit auf ihrem Weg durch eine Welt, die sie selbst erst noch richtig kennenlernen muss. Lange vor Joan hat man verstanden, wer ihre große Liebe sein wird. Die Komplikationen, die damit einhergehen in einer Zeit wie den 1980er-Jahren und in einem Betrieb wie der NASA, nehmen emotional mit und erinnern positiv daran, dass die Welt heute zumindest in vielen Bereichen offener und toleranter geworden ist.
Am meisten transportiert dieses Buch jedoch eins: Die Faszination für das Universum und uns als Menschen darin. Jenkins Reid schreibt zu Beginn des Romans, dass sie sich wünscht, dass man nach dem Lesen des Buches in die Sterne guckt. Denn wenn man diesen Roman liest, dann versteht man, warum Astronaut:innen so fasziniert sind von ihrer Arbeit und man verspürt auch ein wenig diesen Drang, nach den Sternen zu greifen.
Es wird deutlich, dass hinter diesem Roman viel Arbeit der Autorin steckt, dass sie sich intensiv mit den Themen auseinandergesetzt hat. Ein weiterer Grund, warum „Atmosphere“ so gelungen und eine absolut empfehlenswerte Sommerlektüre ist. Der Hauptgrund ist und bleibt: Taylor Jenkins Reid kann einfach sehr gut schreiben.
von Merle Müller