Der Wahlkampf zum Studierendenparlament (StuPa) der WWU Münster geht auch immer mit dem Kampf um die besten Wahlplakatpositionen einher. In diesem Jahr sorgt dies erneut für erhitzte Gemüter. Grund ist das Verhalten der Juso-HSG.
Nachdem es im letzten Jahr beim StuPa-Wahlkampf der Listen überraschend ruhig geblieben ist, ist es in diesem Jahr erneut das Anbringen der Wahlplakate in Münsters Straßen, das für Unmut bei einigen Listen sorgt. Wie die LHG, der RCDS und die LISTE am Mittwoch bekannt gaben, hat sich hierbei die Juso-HSG durch unrechtmäßiges Verhalten Vorteile verschafft. Dabei wurden durch die Juso-HSG an mehreren Stellen Plakate anderer Listen verschoben, sodass diese nicht mehr gut einsehbar waren oder sogar umknickten. Außerdem wurde sogar ein Plakat der LISTE komplett überplakatiert. Der noch am Mittwoch verständigte Zentrale Wahlausschuss hat deswegen gegenüber der Juso-HSG eine Ermahnung ausgesprochen.
„Eine ungeheure Frechheit“
„Es ist besonders ärgerlich, wenn ein Wahlkampf, der mit so viel Herzblut geführt wird, Sabotage erfährt. Gerade die anderen Listen sollten wissen, wie viel Arbeit hinter den Plakaten steckt und Respekt vor unserem Eigentum zeigen“, erklärt Steffen Fischer von der LISTE. „Das Plakate weggedreht und massiv verschoben werden, um seine eigenen Plakate aufhängen zu können, oder wie in unserem Fall sogar verpackt werden, stellt eine ungeheure Frechheit dar. Wer als letztes plakatiert, in diesem Jahr CampusGrün und Juso-HSG, muss sich damit abfinden, dass viele gute Plätze belegt sind und dann muss man sein Plakat eben nach unten hängen. Ich würde mir wünschen, wenn diese Debatte nicht jedes Jahr aufs Neue geführt werden müsste.“
Juso-HSG räumt Fehler ein
Charlotte Sonneborn, Spitzenkandidatin der Juso-HSG, hat gegenüber dem Semesterspiegel das Fehlverhalten eingeräumt: „Wir haben im Eifer des Gefechts und auf der Suche nach guten Plätzen einfach Fehler gemacht, die so nicht in Ordnung waren und für die wir uns hiermit nochmal bei den betroffenen Listen entschuldigen möchten.“
Sonneborn betont, dass nicht in böser Absicht gehandelt wurde, um anderen Listen aktiv nachhaltigen Schaden zuzufügen, und dass dieses Verhalten klassischerweise schlicht der großen Zahl von Plakaten aller Listen sowie der vergleichsweise geringen Möglichkeit zum Plakatieren geschuldet sei: „Da kommt es im Affekt eben zu Fehlern, die keinerlei ‚ideologischen‘ Hintergrund, sondern rein praktische sowie der Situation geschuldete Gründe haben und die in der Vergangenheit durchaus auch anderen Listen unterlaufen sind.“
Schäden rückgängig gemacht
Die Juso-HSG hat bereits auf die Beschwerden der anderen Listen reagiert und in einer nächtlichen Aktion eine große Anzahl an Plakatstandorten kontrolliert. Hierbei wurden einige der eigenen Plakate abgehängt, Plakate anderer Listen in ihre ursprünglichen Positionen versetzt sowie umgeknickte Plakate wieder aufgerichtet und fixiert. „Wir hoffen jetzt, dass wir durch unsere gestrigen Nachbesserungsarbeiten unsere Fehler ausräumen konnten und dass die anderen Listen unsere Entschuldigung akzeptieren, damit in der Wahlwoche Inhalte sowie ein fairer und positiver Wahlkampf im Vordergrund stehen können“, erklärt Sonneborn.