Wo ist das weiß? Und was war das nochmal?

Seit frühster Kindheit gehört der Bau eines Iglus zu meinem Winter dazu. Die Freunde von früher sind jetzt in anderen Städten oder Ländern, aber der Schnee ist geblieben. Ich nehme euch mit nach draußen in die Kälte.


Zunächst fahr ich mit von Huskys gezogenem Schneeschlitten zu einer brauchbaren Schneefläche. Ich achte immer darauf, dass der Schnee nicht zu hoch liegt, da es sonst sehr mühselig wird, sich durch die Schneemassen zu kämpfen. Ist der Baugrund ausgewählt, forme ich Schneequader und lege diese im Kreis aus. Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Nimm die tieferen Schichten Schnee, frischer Pulverschnee ist ungeeignet.

Nach und nach setze ich dann die Eisblöcke aufeinander, wobei es beim
Fundament des Iglus nicht schaden kann, mit etwas Uhu nachzuhelfen. Häufiger Störfaktor ist, dass das Iglu zuschneit, da es so viel schneit im Winter. Aber trotz aller Widrigkeiten mein Iglu wächst unmerklich und plötzlich steht es da! Jetzt bin ich sicher vor jedem Schneesturm und habe es muckelig warm.


Ein gut gemachtes Iglu hält ganzjährig und kann im nächsten Winter erneut benutzt werden, falls es unter dem Schnee auffindbar ist. Ich persönlich wohne meist für einige Wochen oder Monate in meinem Iglu. Das spart zum einen Heizkosten, liegt jedoch hauptsächlich an der Tatsache, dass im Laufe der Iglu-Bauarbeiten die Welt um mich herum im Weiß versinkt und ich die Orientierung verliere. Schmilzt dann der Schnee im Frühling, krieche ich aus meiner weisen Behausung und mache mich auf den Weg nach Hause über knirschendes Streusalz und vorbei an Schneefahrzeugen.

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