Die Titanic sticht erneut in See

In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 kollidierte das bis dato größte Passagierschiff der Welt, die Titanic, mit einem Eisberg und besiegelte somit das Todesurteil von rund 1.500 Menschen. Die immer noch enorme Präsenz des Ereignisses lässt sich unter anderem auf die vielfältige künstlerische Aus- einandersetzung mit dem Thema zurückführen. Doch neben dem Spielfilmdrama um Jack und Rose lässt sich die Tragödie der Titanic, in Münster, bald auch in Form eines Musicals erleben.

Mit seiner über 150-köpfigen Crew sticht das Freie Musical-Ensemble Münster im November erneut in See. Zu seinem 20-Jährigen Jubiläum wird, wie zehn Jahre zuvor, das Musical Titanic aufgeführt. Seit mehreren Monaten arbeitet die bunt gemischte Crew daran, den Zuschauern ein fesselndes, authentisches und vor allem emotionales Erlebnis präsentieren zu können. Das Besondere am Freien Musical-Ensemble: die Crew aus Schauspielern und Musikern probt nicht nur mehrmals die Woche, damit Text, Lieder und Tänze sitzen, sondern baut auch das Bühnenbild, kümmert sich um die Maske und näht seine eigenen Kostüme, wobei es in diesem Jahr bei einigen Kostümen Unterstützung durch die Münsteraner Mode- schule bekommt.

Als Ensemblestück stehen sowohl die Besatzung als auch die Passagiere, unterteilt in erste, zweite und dritte Klasse, im Mittelpunkt. Somit bietet das Stück einen einmaligen Einblick auf die Ereignisse der Tragödie, da sie sowohl die oberen Zehntausend wie auch die Auswanderer, mit ihrem Wunsch nach einem besseren Leben in der neuen Welt, in der dritten Klasse zu Wort kommen lässt. Bei den Proben steht daher die Vermittlung der Emotionen an den Zuschauer in diesem Jahr besonders im Vordergrund. Dafür wird sich gut und gerne mal zweieinhalb Stunden mit ausschließlich einer bestimmten Gesangspassage auseinandergesetzt. Am Ende eines langen Tages sehnt sich dann aber auch jedes Mitglied der Crew des Freien Musical-Ensembles nach der wohlverdienten Koje.

„Uns ist es wichtig, nicht nur eine ‚Show‘ aus Unterhaltung zu bieten, sondern – gerade wenn wir Stücke spielen, die auf realen Ereignissen basieren – dem Zuschauer ein Stückchen Geschichte nahezubringen.“

(Zitiert von Instagram: @freiesmusicalensemblemuenster, Stand: 5. Sep. 2019)

Zusätzlich zu den Proben holte sich das Freie Musical-Ensemble in diesem Jahr den Historiker Andreas Pfeffer an Bord. Dieser ist Begründer des Titanic-Museums Germany und konnte durch detailliertes Fachwissen die Crew noch tiefer in die Materie des Stückes eintauchen lassen. Das liegt in erster Linie daran, dass die verschiedenen Rollen des Musicals auf den realen Passagieren und Besatzungsmitgliedern der RMS Titanic beruhen. Den Zuschauer:innen erwartet zusätzlich neben Unterhaltung also auch ein detailgetreuer, historischer Einblick in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts.

Also kommt an Bord und erlebt die „faszinierende, rührende, tragische, aber auch mitreißende“ Geschichte der Titanic! Und wenn ihr danach noch nicht genug von Musical habt: Das Freie Musical-Ensemble Münster ist immer auf der Suche nach neuen Musical-begeisterten Mitgliedern.

Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe des Semesterspiegels (#439). Weitere Inhalte findet ihr exklusiv nur im Heft (PDF).

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