Interview mit der Spitzenkandidatin der Kritischen Linken Theresa Erdmann
Was unterscheidet die Kritische Linke von anderen Hochschulgruppen?
Wir sind als einzige Hochschulgruppe parteiunabhängig, das heißt, wir stehen keiner Partei nahe und kriegen auch keine Finanzierung durch die Parteien. Dadurch können wir auch unabhängiger Entscheidungen treffen und unsere eigenen Positionen vertreten. Dabei treten wir konsequent Antisemitismus entgegen, wollen Hochschulpolitik zugänglicher machen und uns für emanzipatorische, kritische Bildungsarbeit einsetzen. Unser nicht so ganz ernst gemeinter Slogan dieses Jahr lautet „Wir sind linker als die Jusos, ökologischer als CampusGrün und witziger als Die LISTE!“.
Wie kann man das Studium günstiger und gerechter machen?
Um allen ein Studium zu ermöglichen, muss das BAföG-System reformiert werden: Deswegen fordern wir ein elternunabhängiges und rückzahlungsfreies BAföG, das nicht an die Regelstudienzeit gekoppelt ist. An der Uni Münster konkret können wir schauen, dass die Kosten des Studierendenwerkes nicht auf die Studierenden abgewälzt werden wie zuletzt bei den Mensakosten, sondern dass das Studierendenwerk vom Land besser finanziert wird. Um das Studium günstiger zu gestalten, wäre es außerdem sinnvoll, das Semesterticket nicht durch zusätzliche, kaum genutzte Strecken aufzublähen, sondern zu überlegen, was gebraucht wird. Außerdem setzen wir uns für Tarifverträge für studentische Hilfskräfte ein.
Wie kann sich das StuPa noch mehr gegen Antisemitismus einsetzen?
Das StuPa hat ja nur begrenzte Einflussmöglichkeiten, hier ist also besonders der AStA in der Verantwortung. Im StuPa können wir den Antrag „Contra Antisemitismus“, wie bereits in den letzten Jahren, einbringen und weiterhin auf den AStA einwirken, dass der Beschluss dann auch konsequent durchgesetzt wird. Im StuPa wollen wir auch weiterhin antisemitische Vorfälle problematisieren.
Was ist deine persönliche Motivation, dich im StuPa für die Kritische Linke zu engagieren?
Es braucht eine feministische, antikapitalistische und antifaschistische Stimme im StuPa and that‘s why I‘m here.
Welches Projekt ist dir für die kommende Legislatur besonders wichtig?
Mein Hauptanliegen ist auch wieder unser Antrag „Contra Antisemitismus“. Der untersagt für alle Organe der verfassten Studierendenschaft die Zusammenarbeit mit antisemitischen, insbesondere BDS-nahen Gruppen. BDS steht für „Boykott, Divestment und Sanctions“, also von verschiedenen Akteur:innen vertretene Bestrebungen, die sich gegen die Existenz des jüdischen Schutzraums Israel einsetzen. Solche Bestrebungen haben an unserer Uni keinen Platz.