Ein neues autonomes Referat für BIPoC an der Universität Münster

Dieser Sommer war und ist ein ganz besonderer. Nicht nur wegen ausgefallener Festivals und ausliegender Unterschriftenlisten in Restaurants, sondern aufgrund der globalen Antirassismusbewegung und ihrer medialen Aufmerksamkeit. Die lauter werdende Forderung nach einer diskriminerungssensiblen Gesellschaft macht auch vor der akademischen Welt nicht Halt. Nachdem am 27.04.2020 der Antrag auf ein autonomes BIPoC-Referat vom Studierendenparlament der Universität Münster angenommen wurde, war es am 24.07.2020 endlich so weit. Während der digital stattfindenden Vollversammlung zur offiziellen Gründung des Referats wurden zunächst alle noch offenen Fragen der Teilnehmenden geklärt. Anschließend an die Plenumsgespräche konnten Studierende der Uni Münster, welche sich als „Black, Indigenous and People of Colour“ identifizieren, online anonym ihre Stimme abgeben. Schon vor der Vollversammlung war es möglich die Kandidat:innen durch Kurzprofile auf dem Instagramaccount der Antirassismus-Projektstelle kennen zu lernen.  

Wahlergebnisse

Durch die Wahl wurden Samira Hassan, Nele Müller und Patricia Bircken zu den ersten drei Referentinnen bestimmt. Samira Hassan (24) studiert Politikwissenschaft und Arabistik/Islamwissenschaft im 4. Semester und ist durch eine Initiativbewerbung bereits seit einem Jahr Mitinhaberin der Antirassismus-Projektstelle, welche ab August inhaltlich in die Referent*innen-Tätigkeit übergehen wird. Als Mitinitiatorin hat sie sich bereits effektiv für die Vernetzung der Statusgruppe eingesetzt.  Nele Müller (25) ist Germanistik- und Soziologiestudentin im 4. Semester, arbeitet am Theater und setzt sich zum einen als Mitglied der Initiative „Schlau“ für queere Bildung ein, zum anderen leistet sie durch aktivistisches und künstlerisches Engagement einen wichtigen Beitrag sowohl zur BIPoC- als auch zur queeren Community. Patricia Bircken (21) studiert Public Governance across Borders im 4. Semester und will durch ihr Amt als Referentin insbesondere strukturellen Rassismus an der Universität durch hochschulpolitische Instrumente nicht nur aufzeigen, sondern auch aktiv dekonstruieren. 

v.l.n.r.: Nele Müller, Samira Hassan, Patricia Bircken

Rassismuskritische Referentinnen

Die Kandidatinnen standen während der Vollversammlung Frage und Antwort und ließen ihr Ziel des konsensorientierten Arbeitens erkennen – sowohl in Bezug auf die zu vertretende Statusgruppe als auch bezüglich der Teamarbeit miteinander. Die frischgebackenen Referentinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht das autonome Referat als Anlaufstelle für BIPoC-Studierende der Universität Münster zu gestalten. Im nächsten Schritt widmen sie sich daher der Ausarbeitung einer eigenen Satzung, Organisationsstrukturen und einem Leitbild für Kooperationen mit anderen Gruppen. Regelmäßige Organisationstreffen sowie die Arbeitsgruppen sollen transparent gestaltet werden, sodass sich alle BIPoC-Studierenden einbringen können. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch regelmäßige Treffen der Statusgruppe, wie etwa in einem bereits bestehenden „Safer Space“ oder auch „Stammtisch“- Konzept. Daneben sollen durch Empowerment Workshops und die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Referaten weitere Räume geschaffen werden.

E-Mail-Adresse: asta.bipoc@uni-muenster.de

Instagramaccount: bipocreferat.ms

1 Kommentar

  • Hallo, ich freue mich, dass Sie an der Uni Münster aktiv sind. Was mache ich, wenn ich rassistische Werbung in Münster entdecke?

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