„Für Nachhaltigkeit auf allen Ebenen“

Interview mit Patricia Rickert, Spitzenkandidatin von Campusgrün

Wofür steht Campusgrün? Was wollt ihr verändern?

Campusgrün steht für Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Auf der Ebene von queeremFeminismus, Antifaschismus, Antirassismus und natürlich auch ökologischer Nachhaltigkeit. Wir möchten die Hochschule nachhaltig verändern und zu einem Ort werden lassen an dem man sich wohlfühlen kann.

Welche Themen sind dir persönlich besonders wichtig?

Ich finde die Initiativen vom Frauenreferat sehr gut. Zum Beispiel liegen kostenlose Menstruationsprodukte bei der Anglistik schon auf allen Toiletten. Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass die Gebäude der Universität nachhaltiger gebaut werden. Damit meine ich, dass mehr Grünflächen gebaut werden. Nicht nur Beton, Beton, Beton. Ich möchte grüne Flächen, wo sich Studis aufhalten können, aber ich möchte auch Flächen für Tiere wie Bienenwiesen. Der Klimawandel passiert und schreitet voran. Die Universität muss ihren Beitrag leisten.

Letztes Semester lag die Wahlbeteiligung bei 9,7 Prozent. Auf der Seite der Studierendenparlaments (StuPa) wird das auch auf das Corona-Semester zurückgeführt. Es scheint ein allgemeines Desinteresse an Hochschulpolitik zu geben. Warum sollten Studierende wählen gehen?

Generell ist es super wichtig, wählen zu gehen. Viele denken, sie können eh nichts reißen. Aber wir können an der Universität einiges verändern. Zum Beispiel durch kostenlose Periodenprodukte. Und an der Universität gibt es nicht „die da oben“. „Die da oben“ sind wir. Wir können etwas verändern. Das sollten die Studierenden verstehen.

Warum fordert ihr eine Anonymisierung aller Studien- und Prüfungsleistungen?

Es geht darum, dass kein Name auf, zum Beispiel einer Hausarbeit, steht. Bei meinem Nachnamen werden vermutlich keine Vorurteile/Nachteile entstehen. Bestimmte Namen können aber Vorurteile hervorrufen, da Professor:innen Rassismen in sich tragen oder bestimmte Denkmuster verfolgen. Stattdessen wollen wir, dass Studierende lediglich die Matrikelnummer angeben müssen. Das ist ein einfacher Schritt gegen Diskriminierung.

Ihr wollt die Möglichkeit für Onlineklausuren offen lassen, obwohl sie es leichter machen, zu betrügen. Wie steht ihr dazu?

Ist es gerecht, wenn eine Person im Prüfungsraum ihre Klausur schreibt und eine andere Person zu Hause mit allen Notizen? Nein, aber es gibt Studierende, die es sich nicht leisten können, die Prüfung in Präsenz abzulegen. Manche Studierende brauchen mehr als einen 450-Euro-Job, manche haben sogar ein Kind. Ihnen sollte die Möglichkeit der Online-Teilnahme gegeben werden. Klausuren können dabei so konzipiert werden, dass es keine Zeit zum Nachschlagen gibt.

Campusgrün hat auf seiner Instagram-Seite Serien empfohlen. Hast du auch eine Empfehlung für uns?

Grace und Frankie. Ideal für die Quarantäne. Lustig, leicht, aber trotzdem mit Gesellschaftskritik!

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