„Die Feuerzangenbowle“ ist so gut wie jedem ein Begriff: In der Vorweihnachtszeit erfreut sich der Kultfilm vor allem unter Studierenden ausgesprochener Beliebtheit. Dass dieser auf dem gleichnamigen Roman mit dem Untertitel „Eine Lausbüberei in der Kleinstadt“ basiert, weiß hingegen kaum jemand. Dabei ist das Buch – in seinem historischen Kontext betrachtet – durchaus lesenswert. Zumal es ausführlicher ist als der Film, der doch einige Ereignisse und charakterliche Entwicklungen ausspart und die Dinge in einer teilweise übertrieben Leichtigkeit darstellt.
Der angesehene und erfolgreiche junge Schriftsteller Dr. Hans Pfeiffer stellt im Kreise älterer Kollegen bei einer Feuerzangenbowle bedrückt fest, dass er ausgerechnet beim Thema Schule nicht mitreden kann. Zwar ist er mit seinen zarten vierundzwanzig Jahren schon ein ausgewachsener Literat, dafür fehlen ihm jedoch eine ganze Reihe schulischer Erfahrungen, die er mit seinem alten Hauslehrer nicht machen konnte. Also beschließt er kurzerhand, noch einmal aufs „Pennal“ zu gehen, mit allem, was an jugendlichen Albernheiten, inklusive liebestoller Schwärmerei, dazugehört. Anfangs als der Neue abgestempelt, verdient er sich schon bald den Respekt der „Oberprima“ und heckt so manchen Streich aus – er hat schließlich nichts zu verlieren. Oder?
Die altmodische Sprache ist anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber längst nicht so schlimm wie in Georg Büchners „Woyzeck“ (wenn ihr es nicht gelesen habt, Glückwunsch, wenn ja, mein herzliches Beileid). Witzig sind besonders die verschiedenen Akzente – „Pfeiffer, sätzen Sä sech“ –, die im Buch im wahrsten Sinne des Wortes zur Sprache kommen, sodass man beim Lesen regelmäßig schmunzeln muss. Und auch, wenn man an so mancher Stelle angesichts der damaligen Rollenverteilung und aus heutiger Sicht eindeutig sexistischen Äußerungen – „Frauen haben nur im Plural Daseinsberechtigung“ – nur den Kopf schütteln kann, macht das Lesen irgendwie Spaß. Weil das Buch eben vor allem eines ist: humorvoll.