„Nur“ studieren

Die Dementoren griffen an einem heißen Juninachmittag an. Es war der Sommer 2017. Und während draußen die Sonne Lächeln in Gesichter pinselte, hatte Ina* das Gefühl, nie wieder glücklich zu werden. Aufstehen war sinnlos. Essen war sinnlos. Lachen ging gar nicht. Warum auch? Da war nichts mehr, wofür sich ein Lächeln gelohnt hätte. Manchmal saß Ina stundenlang auf der Couch und starrte die Wand an. „Das ist wie bei Harry Potter. Als würden dir Dementoren die Seele aussaugen“, beschreibt sie diese Zeit heute. Es war der Moment, in dem endgültig Schluss war. Und nach dem Ina zum ersten Mal zum Arzt ging und sagte: „Ich glaube, ich habe Depressionen.“

Saufi saufi und plemplem?

„Typen aus Verbindungen sind gehirngewaschene, saufende Studenten mit einem Stock im Arsch und einem altmodischen Weltbild.“ Solche Klischees haben die meisten im Kopf, wenn über Studen- tenverbindungen geredet wird. Echtes Wissen besitzen die Wenigsten. Dabei warnen gerade Studierende so gern vor falschen Vorurteilen und gefährlichem Halbwissen. Ich habe mit drei Verbindungs- studenten gesprochen – einem ehemaligen, einem aktiven und einem zukünftigen.

Die Nightline

Die Universität Essex in Großbritannien initiierte bereits 1970 ein Zuhörtelefon für die vermehrt von Stress und Angst geplagten Studierenden – die Nightline. Seit 2007 gibt es so eine Hotline auch in Münster.

Mache ich morgen

„So der Schreibtisch ist aufgeräumt. Die Blumen müsste ich auch mal wieder gießen. Können Spatzen eigentlich auf einem Bein stehen? Und wann habe ich Oma das letzte Mal angerufen?” Wir alle schieben gerne mal etwas auf, vor allem in der Klausurenphase. Prokrastination kann aber auch zum ernsten Problem werden und die Betroffenen unter einem enormen Leidensdruck stellen. Aber was kann man sich unter der Prokrastinationsambulanz vorstellen und woran merke ich selbst, dass ich vielleicht professionelle Hilfe brauche?